Gästebuch-Geschichten,
die lebendig werden
Liebe Brigitte, lieber Günter, schön, dass ich mit euch dieses Interview führen darf. Wie lang ist es denn nun her – wann wart ihr zum ersten Mal in der Pension Brigitte in Tscherms zu Gast?
Brigitte: Das war zu Allerheiligen, im Jahre 1987. Ich weiß noch genau, wie Freunde uns von Südtirol vorgeschwärmt haben. Und um ehrlich zu sein, dachten wir damals, das wäre nur was für alte Leute. *zwinkert* Aber zum Glück haben wir uns überzeugen lassen und sind einfach losgefahren.
Günter: Genau, nach einer langen Fahrt sind wir dann abends, so gegen 20:00 Uhr angekommen und waren vom ersten Augenblick an begeistert: vom Haus, vom Land, vom Wetter … Flavio hat uns sogar noch ein Abendessen gekocht – das war so sympathisch, das wird uns immer in Erinnerung bleiben!
Brigitte: Und von da an sind wir eigentlich jedes Jahr …
Günter: … manchmal auch zweimal pro Jahr …
Brigitte: … bei euch gewesen! Als wir an Ostern, ich glaube, das war 1994, wieder zu euch nach Tscherms gekommen sind, hatte deine Mama Brigitte auf einmal eine kleine Lisa auf dem Arm. *schmunzelt* Du warst damals vier Monate alt und wir hatten vorher gar nicht mitbekommen, dass sie noch ein Kind erwartet.
Günter: Nina, unsere Tochter, ist ein Jahr älter als du, Lisa, und ihr beide habt euch von klein auf angefreundet, habt zusammen gespielt, seid um die Wette geschwommen.
Brigitte: Genau, und du warst auch bei vielen Ausflügen nach Meran & Co. dabei.
Ja, daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Da fragt man sich doch, wer hier, wem die besten Sightseeing-Touren-Tipps gegeben hat … 😉 Nun aber, wie war das für euch, zu erfahren, dass die Pension verkauft wird und wir nach Dorf Tirol in ein anderes Hotel übersiedeln?
Günter: Wir waren geschockt und es war für uns anfänglich ein echtes Dilemma. Einerseits hingen wir sehr an der Pension, vor allem auch, weil unsere Tennisfreunde in Lana Tennis spielten und wir sie oft besucht bzw. oft in Lana gespielt haben.
Brigitte: Andererseits hingen wir total an der Familie De Dea und konnten uns unseren geliebten Südtirolurlaub nicht ohne euch vorstellen. Anfangs haben wir uns in Tscherms nach einer Alternative umgesehen und haben auch in zwei bis drei Häusern übernachtet …
Günter: … allerdings kam uns das alles ganz komisch und nicht richtig vor. Es hat einfach etwas Essenzielles gefehlt. Deshalb haben wir beschlossen mit der Familie De Dea nach Dorf Tirol, ins neue Hotel Lisetta zu „ziehen“. *schmunzelt*
Wie war euer Eindruck nach dem ersten Aufenthalt im Hotel Lisetta? Und bitte, seid ehrlich.
Brigitte: Grundsätzlich sehr gut. Die Atmosphäre im Haus mit den gewohnten Menschen war wie immer – als hätte sich nicht verändert. Dein Papa Flavio hat gekocht, die Lage oberhalb von Meran war wunderschön …
Günter: … und bis nach Lana war es dann schlussendlich auch nicht so weit. *zwinkert*
Brigitte: Einzig das veraltete Zimmer hat uns damals nicht gefallen. Alle weiteren Mängel, von denen uns deine Familie erzählt hat, sind uns als Gast gar nicht aufgefallen.
Günter: … wahrscheinlich, weil wir einfach so froh waren, wieder bei euch zu sein.
Brigitte: Aber mit allem, was neu ist, braucht es einfach Zeit. Man kann ja nicht nur einfach mit dem Finger schnippen und alles ist perfekt.
Aus der Vergangenheit geht’s zurück in die Gegenwart. Papa Flavio und Mama Brigitte haben sich nun ja in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. (Anmerkung an die Leser: Nachzulesen in der letzten Lisetta-Story). Wie empfindet ihr den Generationenwechsel im Hotel?
Brigitte: Den Generationenwechsel, der ja schleichend voranging, haben wir gar nicht recht mitbekommen – er ging für uns nahtlos über. Brigitte und Flavio waren einfach immer weniger präsent und du liebe Lisa und dein Tobias dafür immer mehr.
Günter: Du hast viel von deinen Eltern lernen dürfen und warst mit deiner offenen und herzlichen Art schon immer eine tolle, junge Gastgeberin. Tobias inzwischen an deiner Seite zu wissen, ist sicherlich nicht nur im privaten Leben eine Bereicherung, sondern auch im Hinblick aufs Hotel ein echter Glückstreffer.
Brigitte: Da bleibt nur noch eins zu sagen, wir hoffen auf noch viele gemeinsame Jahre!