Zwischen Windeln und Mutterglück
Es ist Februar. Wo ist bitte die Zeit hin? Meine müden Augen starren auf den Kalender, der im Mondlicht leuchtet. Dabei kommt es mir vor wie gestern, dass dieser kleine Wonneproppen – der in meinen Armen offensichtlich davon träumt eine Superheldin zu werden – das Licht der Welt erblickt hat. Mein Alltag hat sich um 190 Grad geändert: Ich kümmere mich nun nicht mehr um Gäste-Anliegen, sondern um Babywünsche. Und das ist vielleicht auch besser so, denn sonst würde ich Ihnen am Telefon vielleicht zwischendurch mit „duzi, duzi, duzi“ antworten …
Von langen Nächten und gefüllten Tagen
Kurzum: Die Kleine hat mich bestens im Griff. Sprichwörtlich. Denn diese Lisetta Story, die entsteht nachts, bei Vollmond unterm Sternenhimmel. Und glauben Sie mir, es klingt nur halb so romantisch, wie es wirklich ist. 😉 Marie hat natürlich die besten Gene ihrer Eltern geerbt und entwickelt sich prächtig – zu einem echten Charakterkopf natürlich. Wie sollte es auch anders sein.
Während ich indessen als Vollzeit-Mama und Windelbändigerin in Einsatz bin, hat auch Tobi ganz neue Talente an sich entdecken „müssen“. Vorab haben wir es gemeinsam besprochen und er war sich sicher: Die Rezeption übernehmen, die Anfragen unseren lieben Gäste via Telefon und E-Mail zu bearbeiten – ein Klacks für ihn, gar kein Problem. Von null auf hundert wurde er eines Besseren belehrt, und ist, bei den vielen E-Mails ganz schön ins Rudern gekommen.
„Das bisschen Haushalt ist doch kein Problem,
sagt mein Mann … “
Doch Tobi wäre nicht Tobi, wenn er nicht für jedes Problem eine Lösung parat hätte. Oder ein Ass im Ärmel. Immer dann, wenn er meint, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein namens Anita, unsere langjährige Mitarbeiterin, daher. Denn sie hat sich nämlich, ohne zu zögern bereit erklärt, im Notfall auszuhelfen. Bislang ist dieser aber noch nicht eingetreten (klopfaufholz), wenngleich Tobi schon einige Male kurz davor war, die Nummer zu wählen. Ich muss sagen, er macht sich richtig gut. Wer weiß, vielleicht gefällt es ihm so sehr, dass er nur mehr an der Rezeption arbeiten möchte … 😉
Macht Tobi zwischendurch mal Pause oder sehnt sich nach seinen beiden Liebsten, muss er zuerst am Wäscheberg vorbei, der ebenso sehnlichst auf seine Zuwendung wartet. Kein Wunder also, dass Tobi besonders froh ist, wenn Schwiegermama Brigitte und Tina (Tobi´s Mama) dann und wann vorbeischauen. Und dabei nicht nur Augen für Marie, sondern auch für das Bügeleisen und die Waschmaschine haben. 😉
Alles ganz normal, im Hause Lisetta. Mit der Zeit werden wir gewiss ein eingespieltes Team, das alles unter einen Hut bringt. Aber bis dahin freue ich mich jeden Tag wie ein kleines Kind auf die kulinarischen Leckereien, die meine Schwester Sonja und mein Papa Flavio vorbeibringen: Spinatknödel, Teigtaschen, Lasagne, Süßkartoffelgnocchi, Gemüsestrudel und viiiieles mehr.